May love always accompany you

Wir schreiben den 18. Februar im Jahre 2015.

Wenn ich aus dem Fenster der Straßenbahn schaue, in das momentan trostlose, graue Mannheim, dann denke ich an Hamburg zurück.

Ich arbeite zur Zeit auf mehreren Baustellen. Das Arbeitslosengeld läuft endlich, die Kita ist wunderbar, mein ehemaliger Vermieter versucht mich zu bescheißen. Bürokratische Sachen, wie die Übernahme des Krippenplatzes zu beantragen, um festzustellen, dass ich in Hamburg, durch den lieben Olaf Scholz ein gewissen Luxus als Mutter genießen durfte.  Normale Baustellen, wie sie jeder kennt.

Ein Musikgeschäft im Zentrum Mannheims…
Ich hätte gern diesen Laden übernommen. Noch fehlt mir der Einblick in alle Bücher und Dokumente. Der wird uns vielleicht eines Tages gewährt. Was allerdings schwierig wird:

Es ist alles analog, ALLES handgeschrieben…. Ich stürze mich Abend für Abend in Bücher über Betriebs- und Wirtschaftslehre.

Ich lebe nun seit Januar in Edingen, Teil von Heidelberg, im Süden. Ich  ließ so vieles zurück. Meine Familie, mein Becks, meine nordische, salzige Luft, meine Fee, mein bester, verrückter Gerrit… Vieles…
Vieles, das ich liebe.

Aber der Süden hat auch gewisse Vorzüge.

Seit dem 10. Februar habe ich endlich Internet und kann mich nun ein Stück weiter bewegen. Ich könnte jetzt den Fahrstuhl nehmen, bis ganz nach oben fahren…. So schön einfach….

Ich nehme trotzdem die Treppe, verliere nicht den Überblick. Schritt für Schritt in die Selbstständigkeit.

Meine tägliche Aufgabe heißt Geduld. Geduld mit mir, mit diesem „Eigentümer“, mit der Tatsache, dass ich mich auf meinen Griechen verlasse ohne ihm helfen zu können….

Die Geduld…

Vielleicht rettet sie mich eines Tages und bewahrt mich davor, gewissen Menschen an den Hals zu gehen…